Montag, 28. Februar 2022

Posing für Porträts 3: Definition Porträtfotografie?

 
Model Tatjana vor grünem Hintergrund
Model Tatjana.

Was genau ist eigentlich „Porträtfotografie“?

Wenn wir uns schon mit diesem Thema befassen wollen, dann empfiehlt es sich zu klären was Porträtfotografie eigentlich genau ist. Mal kurz Wikipedia befragt, erhalte ich folgendes Ergebnis: „Als Porträtfotografie bezeichnet man ein fotografisches Genre, bei dem Porträts von Lebewesen angefertigt werden; Motive sind meist Menschen, häufig werden auch Tierporträts erstellt. Ziel der künstlerischen Porträtfotografie ist meist das fotografische Herausarbeiten des charakteristischen Wesens des Motivs.“

Gesicht der Dargestellten im Mittelpunkt

O.K.: Porträtfotografie hat als Thema Porträts zu fotografieren. Das wissen wir jetzt. Weiter recherchieren ist angesagt. Was genau ist denn ein Porträt? Klar, Du weißt es doch. Ein Porträt ist ein Bild einer Person oder eines Tieres. Fotos werden ebenso Porträts genannt wie Gemälde oder auch Plastiken. Das Gesicht des Dargestellten steht im Mittelpunkt. Solltest Du ein Paar fotografieren, dann fertigst Du ein sogenanntes Doppelporträt an. Bei einem Familienfoto während einer Hochzeit handelt es sich um ein Gruppenporträt. Genau hier stehen dann nicht nur die Gesichter im Vordergrund was uns umgehend zu einem historischen Sprung verhilft. 

Carte de Visite

Kenner der „alten“ Kameras wissen, dass früher keine scharfe Abbildung des menschlichen Gesichts möglich war. Damals wurden deshalb meist Ganzkörperaufnahmen gemacht. Später waren Fotos ab Brust aufwärts möglich. Die Popularität von Porträtfotos nahm durch die Erfindung der „Carte de Visite“ durch den Franzosen André Adolphe-Eugène Disdéri um das Jahr 1860 rasant zu. Eine Carte de Visite war eine auf Karton fixierte Fotografie im Format von ca. 6 × 9 cm. Aufnahmematerial waren Kollodium-Nassplatten-Negative im Format 6,5x21cm. Disdéri arbeitet mit vier Objektiven und nahm auf diese Platten mehrere Fotos auf, die dann das passende Format ergaben. Diese Cartes de Visite wurden bei Besuchen ausgegeben, getauscht oder auch verschenkt. Aus meiner Sicht irgendwie ein Vorläufer des heutigen Selfies.

Kniestück, Büstenporträt und Kopfbild

Porträtfotografien unterscheidet man nach dem Ausschnitt und der Kopfhaltung. Ein Kopfbild zeigt den Kopf mit Halsabschnitt ohne Rumpf. Bei einem Foto mit dem kompletten Motiv stehend oder sitzend spricht man von einem Ganzfigurfoto. Ein Büstenporträt zeigt die Schulteransätze bis zur Achselhöhe. Ein Bruststück zeigt den Kopf mit einem Großteil des Oberkörpers, Schultern und Armabschnitten.  Die Halbfigur geht bis zur Taille mit Armen und Händen.  Den Oberkörper bis zum Schritt nennt man Hüftbild. Zeigt das Foto, im Sitzen oder Stehen aufgenommen, die Kniee, dann nennt sich das Kniestück. 

Halbprofil und Frontalansicht

Dass unterschiedliche Kopfhaltungen möglich sind, ist Dir ganz klar bekannt, sonst gebe es ja immer nur Porträts, die aussehen wie Bewerbungsfotos. Man nennt diese z.B. Frontalansicht, wenn das Gesicht ist direkt auf den Betrachter/in die Kamera gerichtet ist. Das Viertelprofil zeigt das Gesicht aus der Frontalansicht gedreht. Beim Halbprofil sieht man das Gesicht von der Seite, allerdings soll das zweite Auge noch mit zu sehen sein. Die Profilansicht bildet das Gesicht von der Seite ab. Als „verlorenes Profil“ bezeichnet man die Dreiviertelansicht von hinten bei der nur noch die Wangenknochen zu sehen sind.

Brennweiten zwischen 80mm und 135mm geeignet

Für die Porträtfotografie besonders gut geeignet sind Teleobjektive mit einer Brennweite zwischen 80 und 135 mm (Kleinformat). Weitwinkelobjektive verzerren zum „Pfannkuchengesicht“ – hier bedarf es guter Gründe für deren Einsatz.

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