Sonntag, 27. Februar 2022

Ist Qualität eine Frage des Geldes?

Canon M50
Mit meiner Canon M50 macht mir das Fotografieren richtig Spaß.

 Macht teures Equipment bessere Fotos?

Eine Pixelsensation jagt die nächste. Immer höhere Display- und Fotoauflösungen sorgen dafür, dass Sie Ihre Kamera schon wenige Wochen nach dem Kauf technisch ins Abseits gedrängt sehen. Die "Fachzeitschriften" und Magazine befeuern diese Entwicklung. Sie vermitteln mir, dass meine Canon M50 nur auf den hinteren Rängen Platz nimmt.

Koffer voller Fach-Equipment ungenutzt

Doch für mich ins die Kleine der absolute Star. Vor dem Kauf verwendete ich für meine Porträtarbeiten eine komplette Nikonausrüstung, verstaut in einem großen Hartschalenkoffer. Seit dem Kauf habe ich den Koffer nie wieder geöffnet. Mit der M 50 macht mir das Fotografieren einfach mehr Spaß. Außerdem ist die Kamera praktisch und leicht samt Wechselobjektiv in einer kleinen Fototasche zu transportieren.

Bildqualität ohne Mängel und vergleichbar

Die Qualität der Aufnahmen ist aus meiner Sicht nicht zu beanstanden. Die M50 bringt für meine Zwecke sehr gute Fotos. Am Ende entscheidet ohnehin die Fähigkeit des Fotografen im Umgang mit Photoshop. Ich komme seit den 90er Jahren mit dieser Bildbearbeitungssoftware gut zurecht.

Geringschätzende Blicke voller Mitleid

Wenn ich mit der M50 auf der Pressekonferenz der Berliner Filmfestspiele aufgetaucht wäre.. Ich kann mir die Kommentare und mitleidigen Blicke der Kollegen schon vorstellen. Doch - geringschätzende Blicke von Fotografen-Kollegen kenne ich schon von früher. Ich erinnere mit sehr gerne an meinen Einsatz bei der letzten DTM-Veranstaltung auf dem AVUS Berlin. Damals war ich noch am Anfang meiner Bildjournalistenkarriere und setzte eine Olympus OM-10 samt zugekauftem manuellem Zeitschalter ein. Angeschraubt war ein 200mm-Tele von Tamron. Perfektion und Hightech sehen anders aus.

Dämliche Fragen von Kollegen

Ich stand auf der Fotografen-Tribüne an der Kehre Richtung Innenstadt. Umzingelt wurde ich von teuren grauen Canon-Teleobjektiven. Als ich meine Olympus aus der Tasche fingerte, hatte ich die Lacher auf meiner Seite. "Was willst Du denn damit?" und "Macht die auch Fotos?" waren einige der Fragen, die mir entgegen schwappten. Mit fotografischen Blick und Fantasie bebilderte ich in Gedanken meine Fotosonderseiten und muss sagen: Es kamen gute und rasante Motive dabei heraus. Übrigens: Als ich die Tribüne verließ um zurück in die Redaktion zu fahren, verabschiedete ich mich bei meinen Kollegen wie folgt: "Hoffe Eure Fotos finden Abnehmer. Ich muss jetzt los, denn meine Fotosonderseiten erscheinen in sieben Tageszeitungen. Viel Spaß noch!"  

Fotografischer Blick ist entscheidend

Mein Beispiel von früher zeigt, dass der fotografische Blick gepaart mit Fantasie und Know-How  wichtiger ist als teures Equipment. Lassen Sie sich diesbezüglich nichts von niemandem einreden. Irgendwann später wurde eine Nikon F4 meine feste Begleiterin. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass die Pressefotos damit keineswegs besser gerieten als vorher.


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