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Instax mini evo hybrid. |
Sofortbildkamera Instax
mini evo hybrid im Test
Eine Digitalkamera, die sofort Bilder ausdrucken kann und diese auch digital abspeichert? Ist das die eierlegende Wollmichsau unter den analogen Kameras oder mit 199€ einfach nur ein teures Spielzeug? Mit meinem Test will ich dieser Angelegenheit auf den Grund gehen.
Unboxing Instax mini evo hybrid
In einem dicht gepackten Karton kommt die Kamera bei mir an. Inhalt: Kamera und in einer gesonderten Verpackung Ladekabel, Schulterriemen und Handbuch. Ein Ladegerät ist nicht dabei. Allerdings erfüllt jedes Handy-Ladegerät diesen Zweck.
Haptik der Kamera
Verblüfft war ich in dem Moment, in dem ich die Kamera in die Hand nahm. Vermutet hatte ich eine Plastikkamera, die in der Hand liegt wie die Spielzeugkameras, die es als Wasserpistolen zu kaufen gibt. Doch weit gefehlt: Die mini evo hybrid liegt so gut in der Hand, dass ich sie gar nicht weg legen mochte. Zum Aufladen war das aber doch nötig - und das dauerte mehr als zwei Stunden.
Praktikabilität der Funktionsanordnungen
Alle Knöpfe und Schalter sind optimal angeordnet. Für Hoch- und Querformat gibt es zwei Auslöser, die sinnig angelegt sind. Allerdings muss ich als Fotograf mit großen Händen aufpassen, dass ich beim Hochformatauslösen nicht den Blitz verdecke. Möglicherweise ist das bei kleineren Händen kein Problem. Erst später habe ich gemerkt, dass ich auch hier den Finger der rechten Hand nehmen muss. Dann gibt es keine Schwierigkeiten.
Technische Daten
Schulterriemen befestigen
Dass das beigefügte Handbuch nur eine Kurzanleitung darstellt, erkannte ich beim Versuch den Schulterriemen anzubringen. Aus den Angaben wurde ich nicht schlau. Erst die genaue Bebilderung des ausführlichen Handbuchs, das unter https://instax.com/mini_evo/en/support/manuals/ downzuloaden ist, funktionierte es. Wichtig ist an dieser Stelle der Herstellerhinweis den Riemen nicht um den Hals sondern über der Schulter zu tragen. Sicherlich dient dies der Unfallverhütung, da beide Enden des Schulterriemens an der Kamera im gleichen Haken befestigt werden. Dadurch läuft, das ist meine Einschätzung, der Riemen enger zu als wenn er an beiden Seiten der Kamera fixiert wäre. Letztendlich passt die Kamera mit ihrem Ausmaß von 8,7x12,2 cm in jede Jackentasche - der Riemen ist nicht unbedingt erforderlich.
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Rückansicht der Evo. Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Schutzfolie lasse ich drauf. |
Digitaler Zoom möglich
Über das Einstellrad um die Menütaste besteht die Möglichkeit den digitalen Zoom einzusetzen. Dies erweitert die Möglichkeiten des Weitwinkelobjektivs (28mm) um einiges. Der Mindestabstand für solche Aufnahmen beträgt 10cm. Das heißt: Eine einzelne Tulpenblüte kann aufgenommen werden.
Bildqualität der Ausdrucke
Bei den technischen Daten sticht die niedrige Auflösung von max.
2560x1920 Pixeln ins Auge. Doch wegen der recht kleinen Bildgröße im
Ausdruck von lediglich 6,2 x 4,6 cm macht die Auflösung sich nicht
deutlich negativ bemerkbar. Spaß und Ergebnis leiden also nicht.
Retro-Look trifft auf digital
Äußerlich präsentiert sich die Evo mit ihrem schwarz-silbernen Kunststoffgehäuse, das ihr den Retro-Look verpasst. Für Selfies besitzt sie einen Spiegel aus Metall. In lichtarmem Umfeld hilft der Blitz weiter. Eine Neuerung sind die zwei Auslöseknöpfe für Hoch- und Querformat. Der "Filmtransporthebel" gibt den Befehl zum Ausdrucken des im 3-Zoll-Monitor ausgewählten Bildes. Dafür fehlt ein optischer Sucher. Da der Monitor fest installiert ist, gibt es keine Möglichkeit aus extremer Unter- oder Übersicht zu kontrollieren. Gänseblümchen können folglich von der Seite nicht aufgenommen werden.
Leichtgewicht mit Micro-Sd-Karten-Einschub
Mit nur 285 Gramm zerrt die Evo nicht am Schulterriemen. Trotz Plastikgehäuse vermittelt diese Kamera einen hochwertigen Eindruck. Das "Versteck" für Ladekabel und Kartenschlitz sitzt an der Unterseite und ist recht klapperig angelegt.
Retro-Fun mit Rändelrädchen
Rändelrädchen und Objektivring dienen der Verstellung von Farbgebung und Einstellung. Sepia- und Schwarzweißfilter geben den Motiven einen Retrolook. Der Objektivring dient keineswegs zu Scharfstellen sondern spendiert beim Drehen weitere Effekte wie Vignettierung, Doppelbelichtung oder Lichtfleck. Auf diese Weise kommen 100 Effekte zusammen, die allerdings nur beim Fotografieren zur Geltung kommen. Nachbearbeitung ist mit diesen Filtern nicht möglich.
App zum Drucken und Fernauslösen
Für die Evo existiert auch eine App. Mit dieser können Fotos zum Drucken per Bluetooth auf die Kamera übertragen werden. Bilder lassen sich drehen und vergrößern. Möchte man selbst mit aufs Foto, dann kann man die App zum Fernauslösen verwenden.
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Bildauswahl und Druckbefehl erfolgen in der App. |
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Bereits nach wenigen Sekunden schiebt sich das Bild aus der Evo. |
Kleines Bildformat
Die Evo arbeitet mit instax-Mini-Filme. Diese sind 62 x 46 mm kleiner als klassische Polaroids oder Fotos der Instax Wide 300. Zum Ausgleich schlagen die Ausdrucke nur mit 0,75 € zu Buche - klassische Polaroids kosten bedeutend mehr.
Hybrid spart Geld
Die Evo punktet durch ihre Hybridfunktion mit gewählten Ausdrucken. "Verschossene" Motive können gelöscht werden und kosten nichts. Das kennen Polaroid-Fotografen eher anders. Insgesamt passen 45 Fotos in den internen Speicher der Kamera. Wer mehr möchte, der kann eine Speicherkarte einsetzen.
Tolle Kamera mit Spaßfaktor
Insgesamt betrachtet ist die Evo eine prächtige Kamera, die bei mir für viel Freude am Fotografieren sorgt. Schöner wäre es, wenn es die Instax Wide 300 als hybride Kamera mit digitalen Funktionen geben würde. Deren Fotos sind wesentlich größer und können sich mit den herkömmlichen Polaroids messen. Vielleicht kommt das ja noch?
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