Wie bei einem Musiker ist bei Fotografen Spielfreude wichtig. |
Erfolgsfaktor III: Du solltest
Spielfreude mitbringen
Schau Dir Billigformate nachmittags im Privatfernsehen an und Du siehst mittelprächtige (Amateur-) Schauspieler, die vor lauter Anspannung und Nichtprofession nicht das erreichen, was gute und sehr gute Schauspieler auszeichnet: Gemeint ist die Freude an der Sache, die Spielfreude. Doch was ist das überhaupt und wie kommst Du dahin?
Gefühle ausdrücken
Als Antwortmöglichkeit taugt ein Shooting mit Model Nica. Sie hatte keinerlei Vorerfahrung als Model, stand aber in der Schulzeit beinahe wöchentlich auf der Bühne in der Schulaula. Hier lernte sie verschiedene Gefühlszustände durch Körpersprache, Mimik und Gestik zu zeigen. Was aber noch viel wichtiger war: Sie hatte Spaß daran. Und sie holte, gemeinsam mit mir, aus jeder Location das heraus, was nur irgendwie möglich erschien. Auf diesen Zug aufzuspringen, sie für mehr zu motivieren und eigene Ideen mit ins Spiel zu bringen, war für mich völlig einfach und wirklich auch eine große Freude.
Schalter umgelegt
Dieser gemeinsame Geisteszustand ließ sich bei weiteren Shootings prompt wieder hervorrufen, so dass wir es auch schafften, bei einem Outdoorshooting kurz vor einsetzendem Regen in nur 30 Minuten tolle Ergebnisse zu erzielen. Wir konnten beide unsere innerlichen „Schalter“ auf Spielen umlegen und dann ging es sofort los.
Location vorher Besuch abstatten
Bist Du eher introvertiert, dann solltest Du Tage vor dem Shooting der Location Deiner Wahl mal einen Besuch abstatten. Ist generell ohnehin zu empfehlen, in diesem Zusammenhang doch ganz besonders. Stell´ Dir vor, das Model ist da und wartet auf Deine Anweisungen. Schau Dich überall ganz genau um und frage Dich, was möglich ist. Notiere Dir das auf einen Spickzettel, den Du später zum Shooting mitnimmst. Wenn Du damit fertig bist, dann stelle Dir exakt dieselben Fragen noch einmal. Warum, fragst Du und was das soll?
Mentale Voraussetzungen
Ganz einfach. Ich möchte Dir raten, in die Situation, die Hintergründe und die Gesamtlocation mental tief einzutauchen. Ähnlich wie bei der Architekturfotografie muss Du alles auf Dich wirken lassen. Design, Farben, Licht und Schatten: Alles spielt Dir in die Hand und wird Dir Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Du Dein Model anstecken kannst. Auch das Model wird erkennen, dass noch mehr geht und Freude daran entwickeln.
Gemütszustände durchspielen
Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle die Möglichkeit sein, dass das Model Dich ansteckt, kreativ wird und Dir Möglichkeiten aufzeigt, die bisher noch nicht in Betracht gezogen wurden. Anders herum betrachtet und ganz konkret: Bitte Dein Model in allen von Dir/Euch ausgewählten Posen alle nur erdenklichen Gemütszustände durch zu spielen. Alles von überglücklich bis zu Tode betrübt, von ernst bis zum schallenden Gelächter und auch von demütig/unterwürfig bis hin zu furchtbar dominant. So kommst Du zu einer Bilderauswahl, die sich wirklich sehen lassen kann. Ich bitte Dich: Lasse Dich darauf ein, ziehe mit und dann machst Du die Fotos Deines Lebens. Dass Du so Dein Model zu Höchstleistungen motivierst, ist völlig klar. (Danke an Tatjana! Thanx for the good job!)
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